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ToggleGrabendächer prägen historische Bürgerhäuser und moderne Gewerbehallen
Das Grabendach ist eine Dachform, die in der heutigen Zeit vorwiegend bei Fabrik- und Lagerhallen sowie ähnlichen großflächigen Gebäuden anzutreffen ist. Wussten Sie, dass die Geschichte des Grabendachs ins 16.-17. Jahrhundert zurückreicht? Grabendächer stellten eine typische Bauform des sogenannten Inn-Salzach-Stils dar. Bürgerhäuser in den Altstädten der Region um Inn und Salzach weisen das Grabendach mit Blendgiebel als prägendes Stilelement auf.
Merkmale eines Grabendachs
Kennzeichnend für das Grabendach sind die durchgehend auf- und absteigenden Dachflächen. Die einzelnen Flächen treffen sich am tiefsten Punkt, dem sogenannten Graben. Ein solches Hausdach fällt von den Seitenmauern zur Hausmitte hin ab. Das Grabendach sieht aus wie ein auf dem Kopf stehendes Satteldach. Vor der Erfindung des Flachdachs stellten Grabendächer eine Möglichkeit dar, große Areale materialsparend zu überdachen. Historische Gebäude erhielten Blendgiebel und Blendwände, welche das Grabendach kaschierten. Die Ableitung des Regenwassers erfolgt über die Gräben. Ein Durchbruch in der Firstwand mit einem in der Fassadenfläche hinabführenden Fallrohr ermöglicht die Entwässerung von Hausdächern mit Blendgiebel.
Grabendächer sind dergestalt konstruiert, dass die First- und Fußpfetten auf den Innenwänden aufliegen. Alternativ überspannen sie den Innenraum von einer Außenwand zur nächsten.
Die zwei Seiten der Medaille
Die Vorteile des Grabendachs liegen in der kostengünstigen Überdachung von großen Flächen und der Möglichkeit, Tragwerke in Leichtbauweise zu verwenden. Leichtbautragwerke sind im Vergleich zu Betonkonstruktionen in den meisten Fällen preiswerter realisierbar. Das macht die Bauform für gewerbliche Immobilien interessant.
Nachteilig wirkt sich aus, dass Grabendächer im Wartungsfall schlecht zugänglich sind. Im Graben dieser Dächer sammelt sich die gesamte, abrutschende Schneelast. Sie stellt ein erhebliches Gewicht und damit eine Gefahr für das Gebäude dar. Tritt starker Schneefall auf, müssen Grabendächer vom Niederschlag befreit werden. Die vorgeschriebene händische Räumung gestaltet sich aufwendig. Weitere Probleme treten auf, sofern die Abdichtung der Entwässerungswege nicht ausreichend ist, Staunässe entsteht und im Fall einer unzureichenden Wärmedämmung.
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