Auswirkung der Digitalisierung auf den Holzbau
Der Holzbau bietet ein hohes Potential für Digitalisierung über alle Prozesse hinweg. Inwieweit der Digitalisierungsgrad fortgeschritten ist, hängt von der Betriebsstruktur und der Bereitschaft zur Innovation ab. Planungs-, Kommunikations- und Produktionsprozesse lassen sich durch digitale Konzepte optimieren.
Kunden- und Mitarbeitergewinnung
Ein eigener Webauftritt zur Gewinnung von Neukunden und der effizienten Nutzung von Weiterempfehlungen zufriedener Bestandskunden ist unumgänglich. Er unterstützt analoge Marketing-Massnahmen wie Messeauftritte, Informationsabende und Print-Produkte. Potentielle Kunden surfen überwiegend mit Tablet und Smartphone. Schnelle Ladezeiten und eine fehlerfreie optische Darstellung auf digitalen Endgeräten ist die Voraussetzung, um alle Kundengruppen über die Leistungen und Produkte des Unternehmens zu informieren.
Der Fachkräftemangel ist im Handwerk ein brisantes Thema. Durch eine positive Darstellung des Arbeitgeberimages auf der eigenen Website und Social Media-Plattformen lassen sich potentielle Auszubildende und Fachkräfte gezielt ansprechen.
Effiziente Beratungsgespräche
In Beratungsgesprächen finden mobile Endgeräte Einsatz bei der Darstellung und Erklärung von Produkten und Abläufen. Der Kunde wird durch die digitale Ansicht in der Entscheidungsfindung unterstützt. Funktionale und optische Eigenschaften von Produkten im Holzbau lassen sich verständlich zeigen und vergleichen. Mit zunehmender Individualität und Komplexität steigen die Anforderungen der Kunden an die Beratungsqualität. Durch eine effiziente digitale Unterstützung lässt sich das Vertrauen der Kunden steigern. Kalkulationssoftware ist unerlässlich für die Angebotserstellung.
Digital unterstützte Konstruktion, Warenbeschaffung und Fertigung
Die Konstruktion der Holzbau-Projekte erfolgt digital unterstützt in CAD-Programmen. In der Fertigung ersetzten teilautomatisierte und automatisierte CNC-Maschinen die Handarbeit und sorgen für ein hohes Maß an Präzision. Die Qualität und der Funktionsumfang der Maschinen steigen ebenso wie die Möglichkeiten des Datenaustauschs. Der Trend zur Vernetzung des Maschinenparks in der Fertigung sowie zwischen Planung und Fertigung wird sich weiter verstärken. Vernetzte und intelligente CAD/CAM/CNC-Systeme sparen Zeit und Kosten. Die Digitalisierung in der Beschaffung von Holz, Materialien und Rohstoffen über elektronische Bestellportale bei Großhändlern und Herstellern hat sich mittlerweile durchgesetzt. Warenwirtschaftssysteme (WWS) helfen bei der Dispositions- und Logistik-Planung. Spezielle Software überwacht die Lagerhaltung. Enterprise Resource Planung-Systeme (ERP) finden Einsatz zur Steuerung sämtlicher Geschäftsprozesse des Unternehmens.
BMI als Zukunft im Holzbau
Einen Blick in die Zukunft beim Bau von Häusern in Holzständer-Bauweise bietet das Building Information Modeling (BMI). Durch BMI lässt sich der Koordinierungs- und Arbeitsaufwand sowie die Terminplanung zwischen Planern, Architekten, Holzbau-Unternehmen und allen beteiligten Gewerken durch den zentralisierten Datenaustausch über eine Cloudlösung vereinfachen.
Obwohl der Holzbau von viel Handarbeit geprägt ist, bietet die konsequente digitale Unterstützung der Unternehmensprozesse trotz hoher Anfangsinvestitionen kurz- und langfristig Einsparpotentiale hinsichtlich Zeit und Kosten.